Weshalb haben es Hacker auf Sie abgesehen?

Why hackers may be targeting you

„Es gibt nur zwei Arten von Unternehmen: jene, die schon gehackt wurden, und jene, die es noch werden.“ – Robert Mueller, Direktor des Federal Bureau of Investigation (FBI) von 2001 bis 2013

Im digitalen Zeitalter herrscht der allgemeine Irrglaube, dass es „Hacker nur auf große Ziele abgesehen haben“. Viele KMU arbeiten in der Fehlannahme, dass sie aufgrund ihrer Größe für Hacker nicht interessant sind. Die Realität sieht jedoch ganz anders aus. Tatsächlich gehören KMU aufgrund möglicher Schwachstellen zu den Hauptzielen, denn Cyberkriminalität ist ein Spiel mit Zahlen und selbst kleine Erfolge können viel Geld einbringen.

Cyberangriffe auf KMU: Eine wachsende Bedrohung

Eine neue Studie hat gezeigt, dass es einen besorgniserregenden Trend bei Cyberangriffen auf kleine und mittlere Unternehmen gibt. Die Anzahl der Benutzer in KMU, die es mit Malware oder unerwünschter Software zu tun hatten, ist 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 8 % angestiegen. Diese alarmierende Entwicklung macht deutlich, dass Cyberkriminelle für Unternehmen jeder Größer eine Gefahr darstellen.

Beim Cyberangriff auf CBK Global im Juni 2024 etwa war der Betrieb von Tausenden Autohändlern aufgrund von zwei aufeinander folgenden Vorfällen unterbrochen. Das Ereignis unterstreicht einmal mehr, welche wirtschaftlichen Risiken mit derartigen Angriffen verbunden sind.

Da diese Trends insbesondere angesichts immer ausgefeilterer Bedrohungen nur noch weiter zunehmen werden, müssen auch KMU dem Schutz ihres Betriebs sowie der Daten ihrer Kunden mit entsprechenden soliden Vorkehrungen Priorität einräumen.

Motivation der Cyberkriminellen

Um moderne Cyberbedrohungen zu verstehen, gilt es, die Motivation dahinter zu kennen. Howard Aikens Aussage „Man muss eine Bank nicht ausrauben, wenn einem die Bank gehört.“ spiegelt perfekt die Gesinnungshaltung heutiger Cyberkrimineller wider. Sie sind nicht am physischen Diebstahl interessiert, sondern nutzen digitale Schwachstellen aus, um sich einen finanziellen Vorteil zu verschaffen. Dabei haben sie es auf die unterschiedlichsten Ziele abgesehen. Kleinere Unternehmen, die nur über beschränkte Sicherheitsmaßnahmen verfügen, sind allerdings besonders interessant, weil sie sich scheinbar leichter ausbeuten lassen.

Typische Mythen zur Cybersecurity

1. Mythos: Bei uns gibt es nichts Wertvolles zu holen.

Hacker konzentrieren sich zunehmend auf kleinere Unternehmen. Sie setzen beispielsweise häufig automatisierte Technologien ein, um unabhängig von der Betriebsgröße unsichere Systeme aufzuspüren. Die häufig mangelnden Cybersicherheitsmaßnahmen machen KMU folglich besonders verlockend für Angriffe.

2. Mythos: Wir sind so klein, dass uns sowieso niemand wahrnimmt.

Glauben Sie niemals, ein kleines Ziel zu sein. Diesbezüglich haben Cyberkriminelle keinerlei Vorbehalte und jedes Unternehmen kann Opfer werden – ob groß oder klein, Start-up oder Konzern.

3. Mythos: Bei Cyberangriffen geht es nur um Geld.

Geld ist nicht der alleinige Grund für Cyberangriffe. Hacker können Unternehmen aus ideologischen Gründen angreifen oder, um den Betrieb zu stören und damit deren Ruf zu schädigen oder Konkurrenten einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.

4. Mythos: Uns kann nichts passieren, weil wir eine standardmäßige Antivirus-Software verwenden.

Fallen Sie nicht auf die Versprechungen standardmäßiger Antivirenlösungen herein. Moderne Cyberbedrohungen haben sich stark weiterentwickelt und Hacker setzen raffinierte Taktiken ein, wie Phishing oder das Ausnutzen von Sicherheitslücken. Ein standardmäßiges Antivirenprogramm reicht da nicht mehr aus, um Sie zu schützen.

Wie können Sie Ihr Unternehmen schützen?

Sehen Sie Ihre Endgeräte wie Computer, Laptops und Smartphones als Frontlinie Ihrer Verteidigung gegenüber Cyberangriffen. Ein Endpunktschutz ist daher wie ein starker Schild, der diese Geräte vor Angreifern und Malware beschützt. Doch ebenso wie eine Festung mehrere Mauern und Wehranlagen benötigt, so sollte auch ein Unternehmen mehrere Ebenen zum Schutz einsetzen.

Die Netzwerkfirewall ließe sich folglich mit dem Torwächter gleichsetzen, der kontrolliert, wer Ihre digitale Festung betreten darf und wer nicht. Mithilfe der Datenverschlüsselung schützen Sie Ihre vertraulichen Informationen wie mit einem Geheimcode vor fremden Augen, selbst wenn sie in die falschen Hände gelangen. Die zweistufige Authentifizierung ist wie ein vertrauenswürdiger Freund, der vor dem Betreten der Festung Ihre Identität bezeugt. Regelmäßige Überprüfungen der Sicherheit dienen schließlich als Kontrolle, um sicherzustellen, dass die Wehranlagen noch stabil sind.

Der mehrstufige Sicherheitsansatz von Emsisoft bietet durch seine Kombination aus unterschiedlichen Sicherheitsverfahren einen umfangreichen Schutz vor Malware. Dieses Schweizer-Käse-Modell ist in der Cybersecurity ein wichtiges Konzept, bei dem sich mehrere Schutzebenen überlappen und so Schwachstellen untereinander abfangen. Emsisoft setzt für dieses Modell verschiedene Strategien ein, wie Webfilter, Verhaltensanalyse und Endpunkterkennung. Dank diesem Schutz auf mehreren Ebenen ergibt sich ein solides Abwehrsystem gegen dynamische Cyberbedrohungen und der Betrieb bleibt weiter geschützt, selbst wenn eine Ebene versagen sollte.

Fazit

In der sich ständig weiterentwickelnden Bedrohungslandschaft stehen KMU zunehmend im Visier. Indem sie die Motivation der Cyberkriminellen verstehen, häufige Irrtümer ausräumen, den Endpunktschutz priorisieren, eine mehrstufige Sicherheitsstrategie verfolgen, den Faktor Mensch berücksichtigen und einen umfangreichen Notfallplan aufstellen, können Unternehmen das Risiko senken, Opfer eines solchen Angriffs zu werden. In der Cybersecurity ist Vorbeugen immer noch die beste Maßnahme.

Doreen Schäfer

Doreen Schäfer

Freiberufliche Übersetzerin für Englisch > Deutsch mit Spezialisierung auf Technik und Marketing

Weitere Artikel