Ransomware-Prävention: Eine Anleitung für MSP
„Ransomware ist eine der größten Bedrohungen, der sich Unternehmen heutzutage stellen müssen.“
– Fabian Wosar, CTO von Emsisoft
Ransomware hat sich längst von einer Bedrohung zu einer allgegenwärtigen Plage entwickelt. Unternehmen werden stillgelegt und mit unglaublichen Summen erpresst, damit ihre geschäftskritischen Daten wieder freigegeben werden. Als MSP stehen Sie beim Schutz der digitalen Ressourcen Ihrer Kunden an vorderster Front. Basierend auf branchenweit bewährten Verfahren, überzeugenden Statistiken, Einblicken von Experten und den fortschrittlichen Funktionen von Emsisoft haben wir eine ausführliche Anleitung zusammengestellt, die Ihnen einen strategischen Ansatz zum Vorbeugen von Ransomware-Angriffen geben soll.
Ransomware: Wenn Cyberkriminelle Daten als Geisel nehmen
Ransomware ist eine schädliche Software, die die Daten des Opfers verschlüsselt, sodass nicht mehr darauf zugegriffen werden kann. Die Cyberkriminellen fordern dann ein Lösegeld, um einen Entschlüsselungsschlüssel zu erhalten. Diese digitale Geiselnahme kann Einzelpersonen ebenso wie Unternehmen lahmlegen und erheblichen finanziellen Schaden verursachen sowie den Ruf schädigen.
MSP als Einfallstor für Ransomware
Managed Service Provider (MSP) dienen häufig als Einfallstor für Ransomware-Angriffe, da sie die IT-Dienste gleich mehrerer Kunden verwalten. Über einen kompromittierten MSP erhalten Angreifer Zugriff auf zahlreiche Kundennetzwerke, wodurch sich die Auswirkungen ihres Angriffs entsprechend verstärken. Folglich müssen MSP im Fokus für Cybersecurity-Bemühungen stehen. Indem deren Umgebungen abgesichert werden, lassen sich großflächige Ransomware-Vorfälle vermeiden.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Ransomware
Während eines Ransomware-Angriffs entstehen MSP zusätzlich zu den Lösegeldzahlungen noch weitere hohe Kosten, die weitreichende Auswirkungen auf deren Betrieb und Finanzen haben können.
Dies sind einige der wesentlichen Kosten in Verbindung mit Ransomware:
Ausfallkosten
Einer der größten Kostenfaktoren für MSP bei einem Ransomware-Angriff sind die Ausfallzeiten seitens ihrer Kunden. Laut aktuellen Untersuchungen belaufen sich die durchschnittlichen Kosten für einen Betriebsausfall bei einem großen Unternehmen auf unfassbare 9 000 USD pro Minute. Für kritische Unternehmen, etwa im Finanz- oder Gesundheitssektor, kann sich ein Ausfall in einigen Fällen sogar auf 5 Millionen USD pro Stunde summieren – und dabei sind noch nicht einmal mögliche Bußgelder oder Vertragsstrafen enthalten.
Wiederherstellungskosten
Auch die Wiederherstellung nach einem Angriff kann kostspielig werden. Gemäß dem Cost of a Data Breach Report 2024 von IBM kostete eine Datenschutzverletzung im Jahr 2024 weltweit durchschnittlich 4,88 Millionen USD. Das ist ein Anstieg um 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und der bisher höchste Gesamtwert. Darin enthalten sind Ausgaben für die Datenwiederherstellung, Systemreparaturen und die Umsetzung von besseren Sicherheitsmaßnahmen, um zukünftige Angriffe zu vermeiden.
Rechts- und Compliance-Kosten
MSP könnten durch einen Ransomware-Vorfall auch rechtliche Folgen und Kosten aufgrund von Nichteinhaltung bestimmter Vorgaben entstehen. Sollten vertrauliche Daten der Kunden kompromittiert werden, müssen MSP mit Rechtskosten, behördlichen Geldbußen und Kosten für die Benachrichtigung aller beteiligten Parteien rechnen. Derartige Ausgaben können schnell ausufern, insbesondere wenn der Angriff zu Klagen oder regulatorischen Auflagen führt.
Rufschädigung
Die Auswirkungen, die ein Ransomware-Angriff auf den Ruf eines Unternehmens hat, können dazu führen, dass Geschäftsmöglichkeiten verloren gehen und das Vertrauen der Kunden geschwächt wird. Nach einer großen Datenschutzverletzung wird es MSP höchstwahrscheinlich schwer fallen, neue Kunden zu finden oder bestehende zu behalten, was wiederum finanzielle Folgen nach sich zieht.
Höhere Cybersecurity-Versicherungsprämien
Aufgrund eines Ransomware-Angriffs können auch die Prämien für eine Cybersecurity-Versicherung der MSP steigen. Versicherer passen ihre Preise basierend auf dem Risikoprofil des Versicherungsnehmers an. Folglich würde für jene, bei denen es bereits zu Ransomware-Vorfällen gekommen ist, der künftige Versicherungsschutz teurer ausfallen.
Investitionen in bessere Sicherheitsvorkehrungen
Nach einem Angriff müssen MSP in der Regel auch in stärkere Sicherheitsvorkehrungen investieren, um sich vor zukünftigen Bedrohungen zu schützen. Dazu gehören unter anderem Software-Upgrades, die Einrichtung fortschrittlicher Systeme zur Bedrohungserkennung sowie zusätzliche Mitarbeiterschulungen, was jeweils für sich allein schon kostspielig ist.
In ihrer Summe, die häufig weit höher als das eigentliche Lösegeld ausfällt, zeigen diese Kosten, wie teuer Ransomware Angriffe für MSP werden können.
Vorbeugen ist die beste Verteidigung – Bewährte Verfahren zur Ransomware-Prävention
Zugriffskontrollen:
- Führen Sie starke Zugriffskontrollen ein, wie den rollenbasierten Zugriff und die mehrstufige Authentisierung (MFA). MSP müssen verstehen, wie Cyberkriminelle die MFA umgehen und wie sie diese daran hindern können.
- Beschränken Sie administrative Berechtigungen nur auf jene Personen, die diese für ihre Arbeit benötigen.
Regelmäßige Software-Updates:
- Erzwingen Sie auf allen Endgeräten automatische Updates für Betriebssysteme, Anwendungen und Sicherheitssoftware.
- Achten Sie darauf, Patches für bekannte Sicherheitslücken zeitnah zu installieren, damit sie nicht ausgenutzt werden können.
Starke Passwortrichtlinien:
- Machen Sie komplexe Passwörter bestehend aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen zwingend erforderlich.
- Halten Sie dazu an, dass für jedes Konto ein einzigartiges Passwort verwendet wird.
- Erwägen Sie den Einsatz von Passwortmanagern, damit Benutzer starke Kennwörter erstellen und diese sicher verwalten können.
Mitarbeiterschulung und -aufklärung:
- Führen Sie regelmäßig Cybersicherheitsschulungen durch, um Mitarbeiter über Ransomware-Taktiken wie Phishing und Social Engineering aufzuklären.
- Bringen Sie den Mitarbeitern bei, wie sie verdächtige E-Mails, Anhänge und Links erkennen können.
- Betonen Sie außerdem, wie wichtig es ist, verdächtige Aktivitäten sofort zu melden.
Backup- und Wiederherstellungsstrategie:
- Führen Sie eine umfangreiche Backup-Strategie ein, die Sie zudem regelmäßig überprüfen und testen.
- Speichern Sie Sicherungen offline oder in einer isolierten Umgebung, damit sie nicht von Ransomware verschlüsselt werden können.
- Entwickeln Sie einen ausführlichen Wiederherstellungsplan, um im Falle eines erfolgreichen Angriffs die Ausfallzeit zu minimieren.
Netzwerksegmentierung:
- Isolieren Sie kritische Systeme und Daten, damit sich Ransomware bei einem Angriff nicht ausbreiten kann.
- Segmentieren Sie das Netzwerk, um für unterschiedliche Funktionen einzelne Bereiche zu erstellen.
Endpunktschutz:
- Richten Sie robuste Lösungen zum Endpunktschutz ein, die über fortschrittliche Bedrohungserkennung und Funktionen zum Vorbeugen verfügen.
- Sorgen Sie für einen Echtzeitschutz vor Malware, Ransomware und anderen Bedrohungen.
E-Mail-Sicherheit:
- Verwenden Sie eine E-Mail-Sicherheitslösung, die über fortschrittliche Spamfilter und Anti-Phishing-Funktionen verfügt.
- Schulen Sie Mitarbeiter darin, bei verdächtigen E-Mails und Anhängen vorsichtig zu sein.
Notfallplan:
- Arbeiten Sie einen umfangreichen Notfallplan aus, welche Schritte bei einem Ransomware-Angriff zu unternehmen sind.
- Führen Sie regelmäßig Planspiele durch, um die Wirksamkeit des Plans zu testen.
Ihr Vorteil mit Emsisoft
Emsisofts Lösungen zum Endpunktschutz bieten solide Funktionen zur Abwehr von Ransomware, wie die verhaltensbasierte Erkennung, eine Exploit-Erkennung, Kennwortschutz, RDP-Angriffsalarme oder das Ransomware-Rollback.
Indem sie einen Schwerpunkt auf die Prävention legen und wirksame Sicherheitsvorkehrungen implementieren, können MSP das Risiko, Opfer eines Ransomware-Angriffs zu werden, erheblich minimieren – und damit sowohl ihr Geschäft als auch die Daten ihrer Kunden schützen.