Innerhalb der Cybersecurity haben bestimmte Bedrohungen es immer wieder geschafft, bei Unternehmen unabhängig von deren Größe oder Branche für Chaos zu sorgen. Eine dieser weitverbreiteten Gefahren sind Man-in-the-middle-Angriffe (MITM).
Über MITM-Angriffe informiert zu sein, ist nicht nur eine sinnvolle Erweiterung Ihres Wissens um Cybersicherheit. Gerade als Unternehmenseigentümer geht es dabei auch um die Absicherung Ihres Geschäfts, Ihres Rufs und Ihres Gewinns. In diesem umfassenden Leitfaden erklären wir, wie diese Bedrohung funktioniert, welche Arten es gibt und wie Sie ihr vorbeugen.
Was ist ein MITM-Angriff?
Ein MITM-Angriff lässt sich mit einem Lauschangriff vergleichen, allerdings im Onlinefeld. Während dieser Art des Cyberangriffs schaltet sich ein unbefugter Akteur unbemerkt in die Onlinekommunikation zwischen zwei Parteien ein. Dabei fängt dieser unerwünschte „Mittelsmann“ die ausgetauschten Daten ab, um sie zu stehlen oder zu verändern.
Diese Art von Angriff kann unterschiedliche Gründe haben. Einige Hacker hoffen, dadurch an vertrauliche Informationen wie Anmeldedaten, persönliche Angaben oder Finanzinformationen zu gelangen. Andere könnten versuchen, schädliche Software auf dem System des Opfers einzuspielen, die Kommunikation zu sabotieren oder sogar Spionage zu betreiben. Aufgrund ihrer versteckten Natur können MITM-Angriffe über lange Zeiträume unerkannt bleiben, was zu langfristiger Exposition und möglichen Schäden führt.
Im Rahmen von Cyberbedrohungen ist ein „Belauschen“ allerdings keinesfalls ein einfacher Vorgang. MITM-Angriffe sind vielseitige und ausgeklügelte Attacken, die für jegliche online abgewickelte Kommunikation oder Transaktion ein enormes Risiko darstellen.
Wie funktioniert ein Man-in-the-middle-Angriff?
Wer sich in der komplexen Welt der Onlinekommunikation bewegt, muss sich unbedingt bewusst sein, wie bösartige Akteure diese Umgebung zu ihrem Vorteil ausnutzen können. Ein MITM-Angriff lässt sich in zwei Hauptphasen unterteilen: das Abfangen und das Entschlüsseln.
1. Phase: Das Abfangen
Wie der Name schon sagt, wird bei dieser Phase heimlich die Kommunikation zwischen den beiden Parteien abgefangen. Das ist in etwa wie das Abhören einer Telefonverbindung, ohne dass sich die Anrufer dessen bewusst sind. Cyberkriminelle können dazu:
- schwache oder offene WLAN (beispielsweise an öffentlichen Orten) ausnutzen. Derartige Netzwerke sind beliebte Einfallstore für Angreifer, um auf den dort übertragenen Datenverkehr zuzugreifen.
- DNS-Server manipulieren, um Benutzer auf gefälschte Websites umzuleiten, anstatt zum eigentlichen Ziel zu führen.
- fortschrittliche Techniken wie IP-Spoofing oder Cache Poisoning einsetzen, um den Weg der Datenpakete zu verändern und den Verkehr auf von ihnen kontrollierte Endpunkte umzuleiten.
Indem Angreifer die Kommunikation zwischen den Benutzern erfolgreich abfangen, können sie wertvolle übertragene Daten stehlen, diese Daten verändern oder die Benutzer auf bösartige Websites umleiten.
2. Phase: Das Entschlüsseln
Wurden die Daten abgefangen, müssen die Angreifer diese zunächst auswerten. Aus Sicherheitsgründen sind online übertragene Daten und insbesondere vertrauliche Informationen häufig verschlüsselt. Zur Entschlüsselungsphase gehört daher:
- das Auswerten der verschlüsselt übertragenen Daten, um aus dem unlesbaren Durcheinander sinnvolle Informationen zu erhalten.
- der Einsatz spezieller Tools oder das Aufspüren von Schwachstellen in den Verschlüsselungsprotokollen, um die Daten zu entschlüsseln.
Verschlüsselte Daten sind für Angreifer eine Goldgrube, da sie häufig persönliche Angaben, Finanzinformationen, Anmeldedaten und dergleichen enthalten. Diese Informationen lassen sich dann für zahlreiche bösartige Aktivitäten einsetzen, von unberechtigten Überweisungen bis hin zu Identitätsdiebstahl.
Beispiele für Man-in-the-middle-Angriffe
MITM-Angriffe umfassen eine Reihe von Techniken, wobei sie einzigartige Methoden einsetzen und Schwachstellen ausnutzen, um an die Daten zu gelangen. Um Ihnen die Bandbreite und Tiefe dieser Bedrohungen besser zu verdeutlichen, haben wir eine Liste typischer Angriffsformen zusammengestellt. Sie soll Ihnen zeigen, wie MITM-Angriffe ablaufen und welche möglichen Folgen sie haben können.
Rogue Access Point
Ein Rogue Access Point (unerlaubter Zugriffspunkt) ist ein betrügerischer WLAN-Hotspot, den Cyberkriminelle häufig an öffentlichen Orten einrichten. Dazu vergeben sie Netzwerknamen (SSIDs), die denen von legitimen Netzen ähneln. Arglose Benutzer nehmen an, dass sie mit einem gängigen Netzwerk verbunden sind, und machen so unwissentlich ihre Daten für die Angreifer zugänglich. Sobald sie mit dem bösartigen Zugriffspunkt verbunden sind, werden alle Daten darüber übertragen und können so abgefangen oder manipuliert werden.
ARP-Spoofing
Das ARP (Address Resolution Protocol) dient unter anderem dazu, 32-Bit-IP-Adressen den MAC-Adressen innerhalb eines Netzwerks zuzuordnen, um die Kommunikation zwischen Geräten zu erleichtern. Beim ARP-Spoofing (vom engl. to spoof – dt. fälschen oder täuschen) verschicken die Angreifer gefälschte ARP-Nachrichten in das lokale Netzwerk, damit die Geräte die MAC-Adresse der Angreifer der IP-Adresse eines berechtigten Gerätes (häufig ein Gateway) zuordnen.
Durch diese falsche Adressierung können Angreifer Datenübertragungen abfangen, ändern oder sogar blockieren, indem sie sich zwischen den Benutzer und das Netzwerk-Gateway setzen.
DNS-Spoofing
Das Domain Name System (DNS) übersetzt die benutzerfreundlichen Domainnamen (wie www.beispiel.com) in IP-Adressen, mit denen sich Computer untereinander identifizieren. Beim DNS-Spoofing manipulieren die Angreifer die DNS-Tabelle eines Servers. Dadurch erhalten Benutzer, die die IP-Adresse einer bestimmten Domain anfragen, eine gefälschte IP-Adresse zurück, die häufig auf eine schädliche Website führt. Diese Umleitung kann dann dazu führen, dass persönliche Daten gestohlen werden oder Malware eingeschleust wird.
IP-Spoofing
Beim IP-Spoofing tarnen Cyberkriminelle ihre eigentliche IP-Adresse so, dass es aussieht, als sei sie eine vertrauenswürdige Quelle. Diese Methode wird häufig eingesetzt, um IP-basierte Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen oder verteilte Denial-of-Service-Angriffe (DDoS) durchzuführen. Bei Letzteren wird ein Ziel mit Datenverkehr überflutet, der scheinbar von diversen legitimen IP-Adressen kommt.
SSL-Stripping
Secure Sockets Layer (SSL) ist ein Protokoll, das über Netzwerke übertragene Daten verschlüsselt. Beim SSL-Stripping stufen die Angreifer die Verbindung des Benutzers von dem sicheren HTTPS auf das unsichere HTTP herunter. Auf diese Weise können sie Daten abfangen, die anderenfalls verschlüsselt wären.
Session Hijacking
Einer der raffinierteren MITM-Angriffe ist das Session Hijacking. Dabei fängt der Angreifer die Sitzung eines Benutzers ab und übernimmt diese. Das geschieht meistens, nachdem sich der Benutzer angemeldet hat. Er kann sich dann mithilfe des Sitzungstokens als der Benutzer ausgeben, um so Zugriff auf geschützte Ressourcen oder Konten zu erhalten.
Ein Einblick in einen tatsächlichen MITM-Angriff
Eines der erschreckendsten Beispiele für einen MITM-Angriff ist das schädliche Modul namens shaDll. Dieses Tool wurde dafür konzipiert, auf kompromittierten Geräten gefälschte SSL-Zertifikate zu installieren. Anhand dieser gefälschten Zertifikate konnten die Angreifer anschließend die Kommunikation der Benutzer abfangen, von der diese annahmen, sie sei sicher.
Durch shaDll „belauschten“ die Cyberkriminellen nicht nur. Sie konnten auch Webaktivitäten aktiv umleiten, um kritische Informationen wie Anmeldedaten, Finanzinformationen und personenbezogene Angaben zu erbeuten. Das erlaubte es ihnen wiederum, betrügerische Transaktionen durchzuführen, Identitätsdiebstahl zu begehen und weitere Malware zu verbreiten.
Der shaDll-Vorfall ist ein herausragendes Beispiel dafür, welche zunehmend raffinierten Methoden bei MITM-Angriffen eingesetzt werden. Er offenbarte auch, dass scheinbar verschiedene Cybercrime-Gruppen zusammenarbeiten, indem Tools und Techniken miteinander geteilt oder zwischen den Gruppen verkauft werden.
Diese zunehmende Komplexität macht eindrucksvoll deutlich, wie sich die MITM-Taktiken ständig weiterentwickeln. Derartige Angriffe erinnern uns daran, wie wichtig es ist, sich der Bedrohungen nicht nur bewusst zu sein, sondern zu deren Abwehr auch in umfangreiche, moderne Sicherheitslösungen zu investieren.
Tipps zum Vermeiden von MITM-Angriffen
Für Man-in-the-middle-Angriff ist eine mehrschichtige Verteidigungsstrategie erforderlich. Die Angriffe nutzen eine Vielzahl von Schwachstellen aus – von der Netzwerkinfrastruktur bis hin zum Benutzerverhalten. Daher müssen auch die Gegenmaßnahmen entsprechend vielseitig sein. Im Folgenden einige Schritte und Empfehlungen, die Unternehmen umsetzen können, um sich und ihre Netzwerke vor dieser tückischen Bedrohung zu schützen.
WLAN absichern
Verschlüsselung: Stellen Sie sicher, dass WLAN mit sicheren Protokollen wie WPA3 verschlüsselt sind. Ältere Protokolle wie WEP und WPA verfügen über bekannte Sicherheitslücken und sind leicht angreifbar.
Starke Passwörter: Nutzen Sie für Ihre WLAN-Zugänge komplexe Kennwörter und richten Sie wann immer möglich die mehrstufige Authentisierung ein.
HTTPS und SSL/TLS einsetzen
HTTPS erzwingen: Nutzen Sie immer Websites, die das HTTPS verwenden, und installieren Sie Plugins wie HTTPS Everywhere, um sicherzustellen, dass Sie sich tatsächlich auf der sicheren Version einer Website befinden.
SSL/TLS-Zertifikate überprüfen: Überprüfen Sie das SSL/TLS-Zertifikat einer Website, bevor Sie dieser vertrauen. Achten Sie auch auf jegliche Zertifikatswarnungen, die Ihnen Ihr Browser möglicherweise anzeigt.
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung: Stellen Sie sicher, dass Daten nicht nur bei der Übertragung verschlüsselt sind, sondern auch ruhend oder während der Verarbeitung.
Mitarbeiter aufklären und schulen
Phishing-Sensibilisierung: Schulen Sie Mitarbeiter regelmäßig, damit sie Phishing-E-Mails erkennen und vermeiden lernen, da auch diese zum Starten von MITM-Angriffen verwendet werden.
Sichere Surfgewohnheiten: Bringen Sie den Mitarbeitern bei, unbekannte WLAN-Zugänge zu vermeiden und immer erst die Zertifikate einer Website zu überprüfen, bevor sie vertrauliche Informationen eingeben.
Netzwerküberwachung und Angriffserkennungssysteme einrichten
Kontinuierliche Überwachung: Emsisofts Sicherheitslösungen für Unternehmen überwachen kontinuierlich den Netzwerkverkehr auf verdächtige Verhaltensmuster und bieten so Bedrohungserkennung in Echtzeit.
Angriffserkennungssysteme: Die auch als Intrusion Detection Systems (IDS) bekannten Systeme analysieren den Netzwerkverkehr, um dann schädliche Aktivitäten zu melden oder zu blockieren. Der mehrschichtige Sicherheitsansatz von Emsisoft enthält sowohl IDS als auch eine verhaltensbasierte Überwachung und Erkennung.
Auf dem neuesten Stand bleiben
Regelmäßige Patches und Updates: Halten Sie das Betriebssystem sowie Software und Firmware immer auf dem neuesten Stand. Cyberkriminelle nutzen häufig Sicherheitslücken in veralteten Systemen aus.
Informiert bleiben: Verschaffen Sie sich regelmäßig einen Überblick über neue Cyberbedrohungen und passen Sie Ihre Sicherheitsmaßnahmen entsprechend an.
DNS-Sicherheit einsetzen
DNSSEC (DNS Security Extensions): Diese Suite an Erweiterungen stellt die Integrität und Authentizität von DNS-Daten sicher.
DNS-Server absichern: Schützen Sie Ihre DNS-Server vor möglichen Angriffen wie DNS-Spoofing, indem Sie speziell darauf zugeschnittene Sicherheitslösungen und -verfahren einsetzen.
Emsisofts Rolle beim Vorbeugen von MITM-Angriffen
Emsisoft kann Sie unterstützen und beim Schutz gegenüber MITM- und anderen Bedrohungen eine wichtige Rolle übernehmen. Mit modernster Technologie und Funktionen zur Echtzeitüberwachung bieten die Lösungen von Emsisoft widerstandsfähige Schutzschichten zur Abwehr verschiedenster Cyberangriffe. Indem Endpunkte vor Malware und verdächtigen Netzwerkaktivitäten abgeschirmt und aktiv geschützt werden, stellt Emsisoft sicher, dass der Geschäftsbetrieb ungestört und Datenübertragungen sicher bleiben.
Durch den Einsatz dieser Strategien und Hilfsmittel können Unternehmen ihr Risiko gegenüber Man-in-the-middle-Angriff erheblich senken und so ihre Daten, ihren Ruf und ihren Gewinn schützen.
Häufig gestellte Fragen zu Man-in-the-Middle-Angriffen
Um bei den vielen Feinheiten von MITM-Angriffen den Überblick zu behalten, haben wir im Folgenden Antworten auf einige der wichtigsten Fragen zusammengestellt:
Kann ein VPN einen MITM-Angriff aufhalten?
Ja, ein VPN (virtuelles privates Netzwerk) kann das Risiko von MITM-Angriffen senken. Da VPN den Datenverkehr verschlüsseln, wird es für die Angreifer schwierig, Daten abzufangen und zu entschlüsseln. Hier muss allerdings darauf geachtet werden, nur seriöse VPN-Anbieter einzusetzen. Andere könnten keine angemessenen Sicherheitsvorkehrungen einsetzen oder sogar betrügerischer Natur sein.
Was ist der Unterschied zwischen MITM und Phishing?
Zwar handelt es sich bei beiden um Betrugsformen, MITM-Angriffe können jedoch die Kommunikation zwischen zwei Parteien ohne deren Wissen abfangen und möglicherweise manipulieren. Im Gegensatz dazu werden beim Phishing Opfer durch Tricks (etwa gefälschte Websites oder betrügerische E-Mails) dazu gebracht, vertrauliche Informationen direkt herauszugeben.
Wie kann ich herausfinden, ob ich Opfer eines MITM-Angriffs bin?
Einige Anzeichen sind beispielsweise unerwartete Zertifikatswarnungen in Ihrem Browser, eine plötzlich wesentlich langsamere Internetverbindung oder Umleitungen auf unbekannte Internetadressen. Eine regelmäßige Überwachung des Netzwerkverkehrs und der Einsatz von Angriffserkennungssystemen können ebenfalls helfen, um derartige Angriffe zu erkennen.
Sind Mobilgeräte für MITM-Angriffe anfällig?
Auf jeden Fall. Mobilgeräte können genauso wie Computer zum Ziel werden. Unsichere WLAN sind besonders für Mobilgeräte gefährlich. Bleiben Sie immer vorsichtig, wenn Sie ein öffentliches WLAN verwenden, und erwägen Sie die Nutzung eines VPNs.
Kann HTTPS MITM-Angriffe verhindern?
HTTPS schützt insofern vor MITM-Angriffen, als dass es die Daten zwischen dem Website-Server und dem Browser verschlüsselt. Verfügt der Angreifer jedoch über ein gültiges SSL-Zertifikat, kann er dennoch einen Angriff durchführen. Überprüfen Sie daher immer die Website-Zertifikate.
Was ist SSL-Stripping im Zusammenhang mit MITM-Angriffen?
SSL-Stripping ist eine Technik, bei der die Angreifer die Verbindung des Opfers vom HTTPS auf das HTTP herunterstufen. Dadurch können die Angreifer den unverschlüsselten Verkehr abfangen und sich somit den MITM-Angriff erleichtern.
Wie funktioniert ARP-Spoofing bei MITM-Angriffen?
Beim ARP-Spoofing (Address Resolution Protocol Spoofing) versenden die Angreifer gefälschte ARP-Nachrichten an das lokale Netzwerk. Auf diese Weise können die Angreifer ihre MAC-Adresse mit der IP-Adresse eines berechtigten Netzwerkgerätes verknüpfen, sodass der Verkehr über das Gerät des Angreifers umgeleitet wird.
Sind öffentliche WLAN sicher?
Öffentliche WLAN-Zugänge, insbesondere jene ohne Passwort, sind anfällig für MITM-Angriffe. Wenn Sie ein öffentliches WLAN verwenden müssen, vermeiden Sie die Nutzung sensibler Websites und die Übertragung vertraulicher Daten. Erwägen Sie außerdem die Verwendung eines VPNs.
Geht es bei MITM-Angriffen nur darum, Daten abzufangen?
Nicht immer. Zwar ist das Abfangen von Daten das vorrangige Ziel, allerdings können MITM-Angriffe auch dazu verwendet werden, um bösartige Daten in den Kommunikationsstrom einzuschleusen, die wiederum zu Malware-Infektionen oder anderen Sicherheitsverletzungen führen können.
Was hat DNS-Spoofing mit MITM-Angriffen zu tun?
Beim DNS-Spoofing oder DNS-Poisoning (vom engl. to poison – dt. vergiften) werden die DNS-Aufzeichnungen verändert, um Benutzer auf betrügerische Websites umzuleiten. Dies kann als Teil eines MITM-Angriffs angesehen werden, um an Benutzerinformationen zu gelangen.
Lassen sich MITM-Angriffe durch regelmäßiges Aktualisieren der Software verhindern?
Ja. Regelmäßige Software-Updates enthalten oft Patches für bekannte Sicherheitslücken, die anderenfalls für MITM-Angriffe ausgenutzt werden könnten. Halten Sie Ihr System und Ihre Anwendung daher immer auf dem neuesten Stand.
Was kann ich unternehmen, um MITM-Angriffen vorzubeugen?
Es gibt etliche Vorsichtsmaßnahmen, die Sie umsetzen können, um das Risiko von MITM-Angriffen zu senken. Verwenden Sie beispielsweise VPN, aktivieren Sie überall HTTPS, installieren Sie regelmäßig Software-Updates und vermeiden Sie öffentliche WLAN-Zugänge bzw. nutzen Sie diese nur äußerst vorsichtig. Verwenden Sie außerdem die mehrstufige Authentisierung (MFA), um eine weitere Sicherheitsebene hinzuzufügen.
Müssen sich Kriminelle für alle MITM-Angriffe im selben Netzwerk befinden?
Nein. Für viele MITM-Angriffe wie das ARP-Spoofing müssen Angreifer zwar im selben lokalen Netzwerk sein, es gibt jedoch auch andere Methoden, bei denen das nicht unbedingt erforderlich ist. Je nach Angriffsmethode können sie von überall aus Schwachstellen ausnutzen.
Wie können Unternehmen MITM-Angriffe in größerem Umfang erkennen und vorbeugen?
Viele Unternehmen setzen NIDS (Network Intrusion Detection Systems – netzwerkbasierte Angriffserkennungssysteme), NIPS (Network Intrusion Prevention Systems – netzwerkbasierte Systeme zum Vorbeugen von Angriffen) und starke Firewalls ein. Sie führen außerdem regelmäßige Überprüfungen der Sicherheit, Penetrationstests und Mitarbeiterschulungen durch, um möglichen Bedrohungen gegenüber wachsam zu bleiben.
Schützt eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung die Kommunikation vor MITM-Angriffen?
Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sorgt dafür, dass nur der Absender und der Empfänger die Nachricht entschlüsseln können. Das macht zwar die abgefangenen Daten für einen Angreifer weniger nützlich, verhindert aber nicht den Angriff selbst. Werden außerdem die Verschlüsselungsschlüssel erbeutet, kann der MITM-Angriff dennoch erfolgreich ausfallen.
Gibt es Rechtsfolgen für das Ausführen von MITM-Angriffen?
Ja. Digitale Kommunikation unerlaubt abzufangen, zu verändern oder darauf zuzugreifen (dazu gehören auch MITM-Angriffe) ist in vielen Gerichtsbarkeiten illegal. Abhängig von dem Umfang des Angriffs und des verursachten Schadens drohen den Tätern Strafanzeigen, Bußgelder und sogar Haftstrafen. Weitere Einzelheiten dazu finden Sie in den lokalen Gesetzgebungen.