4 unerlässliche Cybersecurity-Maßnahmen, die jeder umsetzen sollte
Cyberangriffe werden immer ausgeklügelter. Folglich ist es wichtiger denn je, dass wir unser digitales Leben schützen. Dazu gibt es viele Sicherheitsmaßnahmen. In diesem Artikel möchten wir Ihnen daher nur die vier absolut unerlässlichsten mitgeben. Wenn Sie diese befolgen, können Sie Ihr privates oder geschäftliches Netzwerk erheblich widerstandsfähiger machen und das Risiko minimieren, Opfer einer Cyberangriffs zu werden.
Cybersicherheit als Routine
Jede Interaktion, jede geteilte Info und jede Online-Transaktion ist eine Schwachstelle, sofern sie nicht geschützt wird. Bei Cybersecurity geht es nicht nur darum, Bits und Bytes abzusichern. Sie ist ein unentbehrliches Hilfsmittel zum Schutz unserer privaten Daten, Finanzen und sogar unserer Identität. Indem wir wichtige Cybersicherheitsmaßnahmen verstehen und umsetzen, können wir uns vor Bedrohungen schützen und gleichzeitig dazu beitragen, ein sicheres digitales Ökosystem für alle zu schaffen.
Wer sich näher mit grundlegenden Sicherheitsvorkehrungen befasst, wird erkennen, dass Cybersecurity keine einmalige Aufgabe ist. Sie ist ein kontinuierlicher Prozess des Aktualisierens, Lernens und Anpassens an die sich ständig weiterentwickelnde Bedrohungslandschaft. Jede in diesem Artikel beschriebene Maßnahme ist ein wichtiger Bestandteil unserer Abwehr, die in Kombination eine robuste Verteidigungsmaschinerie gegen die meisten Onlinebedrohungen bilden.
1. Phishingversuche erkennen und abwehren
Wer in der digitalen Landschaft unterwegs ist, muss vor Täuschungstaktiken auf der Hut sein. Eine besonders große Bedrohung dabei ist das Phishing.
Phishing erkennen
Phishing ist eine der von Cyberkriminellen am häufigsten eingesetzten Methoden, um Benutzer dazu zu bringen, vertrauliche Daten herauszugeben oder schädliche Software auszuführen. Zu den typischen Anzeichen für einen Phishingversuch zählen:
- Eine emotionale Ausdrucksweise, die zu einer sofortigen Handlung aufruft
- Ungefragt erhaltene Aufforderungen, persönliche oder finanzielle Informationen bereitzustellen
- E-Mail-Adressen und/oder URLs, die nicht zu dem angeblichen Absender passen oder ein seltsames Format haben
Achtung: Während Rechtschreib- und Grammatikfehler einst zuverlässige Warnzeichen waren, können moderne Phishingversuche aufgrund der Nutzung von KI-gestützten Schreibtools durchaus fehlerfrei sein.
Abwehrmaßnahmen
- Widerstehen: Klicken Sie nicht auf verdächtige Links und öffnen Sie keine ungewöhnlichen oder unerwartet erhaltenen Anhänge.
- Melden: Nutzen Sie die häufig in E-Mail-Clients enthaltenen Funktionen, um mutmaßliche Phishingversuche zu melden. Befolgen Sie im beruflichen Umfeld die vorgegebenen Meldeverfahren.
- Entfernen: Löschen Sie die E-Mail aus Ihrem Posteingang. Vermeiden Sie jegliche Interaktion damit, etwa auch das Abmelden aus dem E-Mail-Verteiler.
2. Robuste Passwortverfahren einrichten
Kennwörter sind die erste Blockade, um Daten vor unerlaubtem Zugriff zu schützen. Sie müssen so ausgelegt sein, dass sie unterschiedlichsten Cyberangriffen widerstehen.
Ein sicheres Kennwort anlegen
Schwache Kennwörter bieten bei Brute-Force-Angriffen nur minimalen Schutz. Um sie sicher und widerstandsfähig zu machen, sollten sie wie folgt aufgebaut sein:
- Länge: Empfohlen sind mindestens 16 Zeichen.
- Komplexität: Verwenden Sie eine Mischung aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.
- Varianz: Sie können die Sicherheit weiter erhöhen, indem Sie Phrasen aus nicht zusammenhängenden Worten bilden, wobei Sie absichtlich Schreibfehler einbauen oder Buchstaben durch Zahlen ersetzen könnten.
Passwortverwaltung
Die Empfehlung, für jedes Konto ein einzigartiges Passwort anzulegen, führt zu einer überwältigenden Menge an komplizierten Kombinationen, die sich nahezu niemand merken kann. Hier kommen Passwortmanager ins Spiel. Mit diesen Tools lassen sich kryptografisch sichere Kennwörter erstellen und verschlüsselt in einem sogenannten Tresor speichern, der wiederum nur mit einem Master-Passwort zugänglich ist.
Mit einem zuverlässigen Passwortmanager entfällt nicht nur die schwierige Bürde, sich mehrere Kennwörter merken zu müssen, sondern er bietet auch einen höheren Schutz. Durch den Einsatz eines vertrauenswürdigen Tools zum Erstellen und Speichern von Passwörtern stärken Sie weiter Ihre digitale Abwehr gegen mögliche Angriffe.
Weitere Informationen zu empfohlenen Vorgehensweisen für starke Passwörter finden Sie hier.
3. Mehrstufige Authentisierung (MFA) aktivieren
Wie bereits erwähnt werden Cyberbedrohungen immer komplexer und ausgeklügelter. Ein allein auf dem Kennwort basierendes Sicherheitssystem reicht dann häufig nicht mehr aus. Mit der mehrstufigen Authentisierung (MFA – engl. Multi-Factor Authentication) lässt sich eine weitere Schutzebene einbringen, die die Wahrscheinlichkeit eines unerlaubten Zugriffs maßgeblich reduziert.
Was ist MFA?
MFA ist eine Sicherheitsvorkehrung, bei der ein Benutzer seine Identität durch mehrere Verifizierungsschritte nachweisen muss, bevor Zugriff gewährt wird. Der Grundgedanke bei diesem Vorgehen besteht darin, dass Cyberkriminelle zwar einen Beleg Ihrer Identität (etwa das Kennwort) stehlen oder entschlüsseln können, sich deren Chancen aber erheblich verschlechtern, sobald mehrere Nachweise erforderlich sind.
Indem eine Ihnen bekannte Information (etwa ein Kennwort) mit einem Gegenstand (etwa ein Handy) oder einer Eigenschaft (etwa einem Fingerabdruck), die nur Ihnen gehören, kombiniert wird, entsteht ein mehrstufiger Abwehrmechanismus, der noch größeren Schutz für Ihre Konten bietet.
MFA einrichten
Wenn Sie die Sicherheit Ihres Kontos erhöhen möchten, sollte das Einrichten einer MFA ganz oben auf Ihrer Liste stehen. Gehen Sie dazu wie folgt vor:
- Ort: Rufen Sie die Einstellungen Ihres Kontos über die zugehörige Anwendung oder Website auf.
- Aktivierung: Suchen Sie nach MFA oder ähnlichen Begriffen, wie zweistufige Authentisierung (2FA – engl. Two-Factor Authentication), und aktivieren Sie die Option.
- Bestätigung: Wählen Sie die gewünschte Prüfmethode. Das können ein einmaliger Code sein, der Ihnen per SMS oder E-Mail zugeschickt wird, eine Authentisierungsapp oder auch biometrische Optionen wie die Gesichtserkennung oder Fingerabdrücke.
Der Einsatz von MFA ist eine aktive Strategie für höhere Cybersecurity. Indem sie mehrere Prüfmethoden erfordert, erschwert sie Hackern ihre Aktivitäten und stärkt die Sicherheit Ihrer digitalen Profile. In einer Zeit von sich ständig weiter entwickelnden Cyberbedrohungen sind derartige Vorkehrungen nicht nur vorteilhaft, sondern unerlässlich.
4. Software kontinuierlich aktualisieren
Insbesondere im Zusammenhang mit Cybersicherheit ist es extrem wichtig, dass jegliche Software immer auf dem neuesten Stand gehalten wird.
Wieso sind Updates so wichtig?
Jedes Software-Update ist eine Antwort auf die sich ständig im Wandel befindende digitale Welt. Dabei werden nicht nur neue Funktionen eingeführt, sondern viel wichtiger auch Sicherheitslücken gestopft, um das System weniger anfällig für Cyberangriffe zu machen. Neue Software-Versionen beheben häufig Schwachstellen, die seit dem letzten Update ausgemacht wurden. Werden diese Updates nicht rechtzeitig durchgeführt, bleibt das System offen für bekannte Bedrohungen, indem Cyberkriminelle diese Schwachstellen für ihre Zwecke ausnutzen.
Update-Prozesse optimieren
Um sicherzustellen, dass Sie immer vor Bedrohungen geschützt sind, sollten Sie zum Aktualisieren Ihrer Software einen systematischen Ansatz verfolgen. Die folgenden Strategien können hilfreich sein:
- Achtsamkeit: Halten Sie Ausschau nach Benachrichtigungen über verfügbare Updates.
- Zeitnahes Handeln: Führen Sie Software-Updates möglichst immer sofort durch, sobald Sie die Benachrichtigung erhalten. Bei Sicherheitspatches darf keine Zeit vergeudet werden.
- Automatisierung: Verwenden Sie wann immer möglich automatische Updates. Dadurch stellen Sie sicher, dass Ihre Software zeitnah aktualisiert wird und folglich Ihr System immer mit den neuesten Sicherheitsvorkehrungen geschützt ist, ohne dass Sie selbst etwas dazu unternehmen müssen.
Zusammenfassung
Wie Sie an den oben beschriebenen Cybersecurity-Maßnahmen sicherlich erkannt haben, ist Eigeninitiative unerlässlich. Jeder Schritt – vom Erkennen von Phishingversuchen bis hin zum ständigen Aktualisieren von Software – baut auf dem nächsten auf und verstärkt so Stück für Stück Ihre Abwehr gegen mögliche Cyberangriffe.
Es darf auch nicht vernachlässigt werden, dass Cybersecurity keinesfalls ein Unterfangen für den Einzelnen ist. Indem wir Wissen weitergeben, Freunde und Kollegen aufklären und über neue Bedrohungen informiert bleiben, schaffen wir Schutz für die gesamte Gemeinschaft, was sich besonders Unternehmen zu Herzen nehmen sollten.
Indem wir unsere digitale Sicherheit ausbauen, schützen wir mit jeder weiteren umgesetzten Maßnahme nicht nur unsere eigenen Daten, sondern stärken auch die digitale Welt im Allgemeinen gegen Cyberbedrohungen.
Übersetzung: Doreen Schäfer