Tipps zum Schutz Ihres Unternehmens und Vermeiden von Datenleaks
Wenn die Medien vor Schlagzeilen über Datenpannen bei großen Tech-Konzernen nur so strotzen, könnte man leicht der Annahme verfallen, dass sich die Angreifer nicht erst mit kleinen Fischen abgeben.
Das stimmt leider nicht. Sicher, bei Großunternehmen können sich die Cyberkriminellen mit Datenschutzverletzungen höhere Beute verschaffen. Tatsächlich ist es für kleine Unternehmen – häufig mit beschränkten Ressourcen und lockeren Cybersicherheitsrichtlinien – aber genauso wahrscheinlich, Opfer einer Datenpanne zu werden wie bei ihren großen und finanziell besser aufgestellten Pendants.
Zum Glück können Sie selbst eine Reihe von Vorkehrungen treffen, um Ihre Sicherheitssituation zu stärken und das Risiko einer Datenschutzverletzung zu senken. Im Folgenden geben wir Ihnen praktische Tipps, wie Sie Datenpannen vorbeugen und Ihr Unternehmen unabhängig von seiner Größe vor Cyberangriffen schützen können.
Die Folgen von Datenleaks
Eine Datenschutzverletzung kann das Image eines Unternehmens stark beschädigen. Selbstverständlich möchten Kunden mit Unternehmen Geschäfte machen, die sie als sicher und vertrauenswürdig erachten. Wird dieses Vertrauen gebrochen, kann das zu einer ernsten Rufschädigung führen, die nur schwer oder auch gar nicht zu reparieren ist. Laut einer Verizon-Studie von 2019 sagen etwa 69 Prozent der Verbraucher, dass sie ein Unternehmen, das eine Datenpanne hatte, vermeiden würden, selbst wenn es ein besseres Angebot als die Konkurrenz bietet. 29 Prozent würden gar keine Geschäfte mehr mit einem Unternehmen machen, wenn sie persönlich von einer Datenpanne betroffen sind.
Dabei gilt es auch rechtliche Aspekte zu berücksichtigen. Unternehmen sind dafür verantwortlich, die vertraulichen Daten ihrer Kunden zu schützen. Tun sie das nicht, kann das juristische Folgen haben. Je nach Standort und Branche des Unternehmens sowie Art des Vorfalls müssen Sie eventuell für den entstandenen Schaden aufkommen oder haben gesetzliche Strafen für die Datenschutzverletzung zu befürchten.
Neben den juristischen Kosten ist da auch noch der finanzielle Aufwand für die Behebung des Schadens. Für die Untersuchung und Beseitigung der Datenpanne müssen Sie möglicherweise forensische Spezialisten beauftragen, in neue IT-Infrastrukturen investieren, externe Teams mit der Wiederherstellung der betroffenen Systeme beauftragen und so weiter. Wie viel eine Sicherheitslücke tatsächlich kostet, kann stark variieren. Die Wiederherstellung ist jedenfalls immer sehr zeitaufwendig und kann die täglichen Abläufe eines Unternehmens erheblich stören.
Verschiedene Arten von Sicherheitsverletzungen
Der erste Schritt zum Vermeiden eines Datendiebstahls besteht darin zu verstehen, wie sich Angreifer überhaupt erst Zugriff auf Ihr System verschaffen können. Im Folgenden sind einige der häufigsten Angriffsmethoden aufgeführt.
- Kompromittierte Zugangsdaten: Anmeldedaten lassen sich über sogenannte Keylogger und Password Stealer (Kennwortdiebstahl-Trojaner) sammeln. In selteneren Fällen kommen auch Brute-Force-Angriffe zum Einsatz, bei denen systematisch jede mögliche Zeichenkombination ausprobiert wird, bis das Passwort erraten wurde. Angreifer können Zugangsdaten auch über Märkte im Darknet kaufen, wo Cyberkriminelle häufig große Kennwortdatenbanken, die zuvor in anderen Angriffen gestohlen und/oder abgegriffen wurden, kaufen und verkaufen.
- Phishing: Phishing ist eine Form des sogenannten Social Engineerings, also die Manipulation der Anwender. Hierbei geben sich die Angreifer als seriöse Institutionen oder Personen aus, um das Opfer zu überzeugen, vertrauliche Informationen herauszugeben oder bösartige Software zu installieren.
- Ransomware: Bei den meisten heutigen Ransomware-Angriffen werden auch Daten gestohlen. Diese werden eingesetzt, um die Opfer unter Druck zu setzen, das Lösegeld zu bezahlen. Wird nicht gezahlt führt das in der Regel dazu, dass die Daten im Darknet verkauft oder veröffentlicht werden. Cyberkriminelle durchstöbern diese Daten, um Benutzernamen und Kennwörter zu finden, die sie dann für neue Angriffe verwenden können.
- Diebstahl: Man darf nicht vergessen, dass nicht alle Datenschutzverletzungen ein Ergebnis ausgefeilter Cyberangriffe sind. Auch der Verlust eines Arbeitsgeräts aufgrund von Vergesslichkeit oder Diebstahl kann dazu führen, dass vertrauliche Daten in die falschen Hände geraten.
Tipps zum Vermeiden eines Datenleaks
Jedes Unternehmen sollte zumindest ein grundsätzliches Verständnis dafür haben, wie sich Sicherheitsverletzungen vermeiden lassen. Mit den folgenden empfohlenen Vorgehensweisen können Sie Ihr Netzwerk absichern und das Risiko eines Datenleaks minimieren.
1. Kritische Daten identifizieren
Nicht alle Daten entstehen auf die gleiche Weise. Doch Sie können Ihre wichtigsten Daten nur schützen, wenn Sie wissen, welche Ihrer Daten die wichtigen sind. Daher ist es unerlässlich, Ihre IT-Umgebung zu erfassen und die (aus Ihrer Sicht sowie der der Angreifer) wichtigen Ressourcen und Datenspeicher zu identifizieren. Nur so lässt sich sicherstellen, dass den relevantesten Zielen Vorrang gegeben wird und Sicherheitsressourcen effizient zugeordnet werden. Im gesamten Unternehmen sollte ein Datencodierungssystem zum Einsatz kommen. Idealerweise müssen alle vertraulichen Daten kategorisiert und jeder Kategorie entsprechende Sicherheitsrichtlinien zugeordnet sein, die systemweit angewendet werden.
2. Das Netzwerk überwachen
Nachdem Sie Ihre wichtigsten Daten identifiziert und kategorisiert haben, besteht der nächste Schritt darin, eine Überwachung Ihres Netzwerkverkehrs einzurichten. Dabei muss besonders auf die im vorherigen Schritt bestimmten geschäftskritischen Ressourcen geachtet werden. Tools wie Angriffserkennungssysteme können nützlich sein, ungewöhnliche Netzwerkaktivitäten zu erkennen und automatisch die Sicherheitsadministratoren darüber zu informieren. Lösungen zum Sicherheitsinformations- und -ereignismanagement (SIEM) helfen darüber hinaus, mehrere Sicherheitsdatenquellen des Netzwerks in einer zentralen Übersicht zusammenzufassen.
3. Alle Endpunkte absichern
Für eine gute Cybersicherheit ist und bleibt der Endpunktschutz einer der wichtigsten Punkte, umso mehr, da viele Unternehmen heutzutage sowohl Betriebsgeräte am Standort und außer Haus als auch Privatgeräte einsetzen. Jedes mit dem Netzwerk verbundene Gerät muss als Sicherheitsrisiko angesehen und entsprechend abgesichert werden, da es ein möglicher Einstiegspunkt für Angreifer ist. Erkennungs- und Reaktionstools wie Emsisoft EDR, das bei den meisten Emsisoft-Produkten kostenlos enthalten ist, bieten Sichtbarkeit für alle Endpunkte. Mit ihnen können automatisch mögliche Sicherheitsbedrohungen erkannt und in Echtzeit darauf reagiert werden.
4. Sicherheitsrisiken für Anbieter bewerten
Wenn Sie die Leistungen eines Drittanbieters nutzen, setzen Sie auch viel Vertrauen darin, dass das Unternehmen verantwortungsvoll mit Ihren Daten und denen Ihrer Kunden umgeht. Folglich ist es wichtig, die Sicherheitslage bestehender und neuer Anbieter zu beurteilen, um sicherzugehen, dass sie aktuellen Standards folgen und das Risiko eines Datenverlustes gering ist. Da immer wieder neue Cyberbedrohungen aufkommen und Anbieter häufig ihre Sicherheitsverfahren ändern, sollte die Überprüfung der Zulieferer idealerweise ein kontinuierlicher Prozess sein.
5. Daten verschlüsseln
Alle vertraulichen Daten sollten sicher verschlüsselt sein. Da das Risiko einer Datenschutzverletzung nie Null ist, müssen Unternehmen immer davon ausgehen, dass ihre Daten früher oder später doch einmal gestohlen werden. Sollte es dann zu dieser Sicherheitslücke kommen, wird durch die Verschlüsselung sichergestellt, dass die Daten unbrauchbar sind und die Angreifer sie folglich nicht auslesen oder anderweitig als Druckmittel einsetzen können.
6. Ihr Team schulen
Das Verhindern einer Datenschutzverletzung fängt schon bei Ihrem Personal an. Viele Datenpannen sind das Ergebnis menschlicher Fehler. Folglich ist es wichtig, regelmäßig Cybersicherheitsschulungen mit Fokus auf Phishing, bösartige E-Mail Anhänge und BEC-Angriffe (Business E-Mail Compromise) durchzuführen. Darin sollten auch die Melde- und Eskalationsverfahren behandelt werden. Jedes Mitglied des Unternehmens muss Fragen beantworten können wie „Wie gehe ich vor, wenn mein Arbeitgeber gehackt wurde?“ oder „Wem muss ich verdächtige Aktivitäten melden?“. Die Schulungen müssen regelmäßig durchgeführt werden, damit Arbeitskräfte immer auf dem neuesten Stand bezüglich aktueller Bedrohungen und empfohlener Vorgehensweisen bei Datenpannen sind.
Fazit
Die Welt dreht sich heutzutage um Einsen und Nullen. Ein wichtiger Faktor für moderne Unternehmen ist es daher zu wissen, wie sie Datenpannen vorbeugen können. Die Überwachung des Netzwerks, der Schutz von Endpunkten, die Beurteilung ihrer Sicherheitsanbieter und Cybersecurity-Schulungen können dabei helfen, die Sicherheitssituation zu stärken. Gleichzeitig sorgt die Verschlüsselung der Daten dafür, dass jegliche Informationen, die während eines Vorfalls eventuell gestohlen werden, für die Angreifer unlesbar und damit nutzlos werden.
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