10 Sicherheitsvorsätze für das neue Jahr
Jedes Jahr dasselbe Spiel: Zwischen Gänsebraten und knallenden Sektkorken kommt auch immer wieder die Frage auf, was man sich für die kommenden 12 Monate vorgenommen hat.
Bei vielen gehört dazu auch die Überlegung, was man im Vergleich zum vergangenen Jahr besser machen könnte. Aus technischer Sicht besteht bei Sicherungen auf jeden Fall noch viel Verbesserungspotenzial. Laut einer Studie von BackBlaze sicherten im Jahr 2017 lediglich 9 % der Anwender ihre wichtigsten Daten täglich, wobei sogar jeder fünfte gar keine Sicherung anlegte.
Abnehmen, mit dem Rauchen aufhören oder Ihre Daten besser schützen – wie Ihre Vorsätze auch aussehen mögen, für eine konsequente Umsetzung benötigen Sie einen Plan. Auch wenn wir Ihnen zu sportlich oder gesundheitlich motivierten Vorhaben nicht viel helfen können, was IT-Sicherheit angeht, sind Sie bei uns an der richtigen Adresse.
Wir haben 10 Sicherheitsvorsätze zusammengestellt, mit denen Sie Ihren Computer in Bestform bringen, damit der auch 2018 vor Gefahren geschützt ist.
1. Daten sichern
Setzen Sie sich für das kommende Jahr eine Grundregel der IT-Sicherheit: regelmäßige Sicherungen anlegen. Indem Sie Ihren Computer auf einen früheren, sicheren Zustand zurücksetzen können, brauchen Sie keine Angst haben, falls es doch einmal zum Befall mit Malware kommt.
Das wirksamste Vorgehen zum Sichern von Daten ist die 3-2-1-Regel:
- Erstellen Sie mindestens 3 Kopien Ihrer Daten.
- Speichern Sie diese Sicherungen auf 2 verschiedenen Medien.
- Lagern Sie 1 dieser Kopien extern.
In den vergangenen Jahren haben die Bedrohungen durch Ransomware-Angriffe für Unternehmen ebenso wie Privatanwender stark zugenommen, weshalb auch Sicherungen unerlässlich geworden sind. Selbst wenn Entschlüsselungstools (sogenannte Decrypter) für einige Ransomware-Versionen die Rettung sein können, gibt es doch zu viele Varianten, bei denen sie nicht helfen. Die beste Verteidigung hier sind und bleiben ein Anti-Malware-Produkt mit Verhaltensanalyse und regelmäßige Sicherungen.
2. Stärker auf Phishing-Betrugsversuche achten
Eine der häufigsten und wirksamsten Methoden für Cyberangriffe ist Phishing-Betrug. Er setzt auf die Mängel der menschlichen Natur und damit auf das schwächste Glied der IT-Abwehr: Sie. Laut einer aktuellen Studie öffnen 3 von 10 Personen bedenkenlos Phishing-E-Mails.
Schützen Sie Ihre vertraulichen Informationen im kommenden Jahr also noch besser und lassen Sie sich nicht von derartigen Betrugsversuchen überlisten. Dazu gibt es viele Möglichkeiten: Überlegen Sie sich genau, worauf Sie klicken. Überprüfen Sie Websites auf Ihre Sicherheitszertifikate. Aktualisieren Sie regelmäßig Ihren Internet Browser. Nutzen Sie eine vertrauenswürdige Antivirus-Lösung.
In unserem ausführlichen Beitrag zu Phishing-Betrug verraten wir Ihnen, wie Sie den (faulen) Braten schon von weitem riechen.
3. Anti-Malware-Schutz verwenden
Der Windows Defender schützt Ihren Computer schon halbwegs gut vor digitalen Bedrohungen. Zu einer vollständigen Sicherheitslösung fehlt jedoch noch einiges. Falls Sie bei Ihren Vorsätzen für das neue Jahr auch Ihrem Computer etwas Gutes tun wollen, sollten Sie über die Investitionen in ein bewährtes Anti-Malware-Programm nachdenken.
Um ihn selbst vor unbekannten Bedrohungen zu schützen, suchen Sie am besten nach einer Lösung mit einer Technologie zur Verhaltensanalyse. Wenn Sie von einer Antivirus-Software zudem erwarten, dass sie erstklassigen Schutz bietet, ohne Ihr System auszubremsen, probieren Sie doch einmal die kostenlose Testversion von Emsisoft Anti-Malware.
4. Datenschutzfilter in sozialen Netzwerken einrichten
Klar klingt es nicht sonderlich spannend, zwischen den Jahren die Einstellungen in Ihren sozialen Netzwerken zu durchforsten. Doch indem Sie die Datenschutzfilter gezielt einrichten, können Sie Ihre privaten Daten und Kommentare 2018 noch besser vor neugierigen Augen schützen.
Wie das geht? Sollten Sie nicht zufällig ein angehender Star in den sozialen Netzwerken sein oder Ihre Seiten geschäftlich nutzen, fangen Sie am besten damit an, all Ihre Konten auf privat zu setzen. Außerdem können Sie Gruppen mit verschiedenen Zugangsberechtigungen anlegen. Sollte es die Option geben, untersagen Sie auch die Möglichkeit, dass Ihr Konto von Suchmaschinen gefunden werden kann. Noch mehr Privatsphäre erlangen Sie, indem Sie die automatische Standortermittlung und sämtliche Optionen deaktivieren, die Ihren Freunden erlauben, Sie in Fotos zu markieren.
5. Werbeblocker installieren
Werbung ist im besten Falle einfach nur nervig. Mitunter kann sie jedoch auch schädlich werden, indem sie für potenziell unerwünschte Programme (PUPs), für Malvertising – Verbreitung von Malware über Werbung – oder zur Einschleusung von Cookies dient, über die Ihr Suchverhalten ausspioniert wird. Beginnen Sie das neue Jahr ohne nervige Onlinewerbung, indem Sie für Ihren Browser einen Werbeblocker installieren. Das ist binnen Augenblicken erledigt und wirkt beim Surfen wahre Wunder.
Die Auswahl an Werbeblockern ist groß, wobei das Team von Emsisoft jedoch uBlock Origin empfiehlt. Das kostenlose Tool ist Open Source und mit den wichtigsten Browsern kompatibel.
6. Kennwörter organisieren
Bankkonten, soziale Netzwerke, Onlineshops … heutzutage scheint sich alles nur noch um Benutzernamen und Kennwörter zu drehen. Untersuchungen haben ergeben, dass jede Person durchschnittlich 19 Kennwörter hat. Da wundert es kaum, wenn „123456“ und „Passwort“ weiterhin zu den beliebtesten gehören.
Sollten auch Sie im vergangenen Jahr Ihre Kennwörter immer wieder durcheinandergebracht haben, könnten Sie sich für 2018 vornehmen, sie besser zu organisieren. Namhafte Kennwort-Manager wie LastPass oder Sticky Password bieten eine sichere und zuverlässige Methode, um alle Ihre Kennwörter übersichtlich zu verwalten.
Auf diese Weise können Sie Ihr digitales Leben mit aufwendigen Kennwörtern schützen, müssen sich dabei aber keine komplizierten Zahlen- und Buchstabenkombinationen für zahllose Websites und Apps merken.
7. Dem Computer eine Grundreinigung verpassen
Nehmen Sie den Begriff Frühjahrsputz ruhig einmal wörtlich und verpassen Sie Ihrem Computer eine Grundreinigung. Auf diese Weise beginnt Ihr Rechner das neue Jahr schon früh in Bestform.
Können Sie Ihren Desktop-Hintergrund vor lauter Symbolen und Verknüpfungen nicht mehr erkennen? Dann ist es Zeit zum Aufräumen. Durchsuchen Sie Ihre sonstigen Daten nach alten Downloads, Aufzeichnungen und dergleichen und löschen Sie sie. Verschieben Sie wichtige Dateien, die Sie nur selten benötigen, in andere Ordner auf dem Computer. Auf dem Desktop sollten nur die Symbole zu häufig verwendeten Dateien, Ordnern und/oder Programmen liegen.
Deinstallieren Sie auch nicht benötigte Programme, um weiteren unnützen Kram zu entfernen und Festplattenplatz freizugeben. Dadurch senken sie auch das Risiko, unbewusst PUPs zu beherbergen. Blättern Sie durch die Liste der installierten Anwendungen (Systemsteuerung > Programme und Features) und deinstallieren Sie jegliche Software, die Sie in den vergangenen Monaten nicht verwendet haben. Stellen Sie bei unbekannten Programmen aber zuvor sicher, dass es sich nicht um einen Treiber oder andere wichtige Software handelt.
8. Geräte physisch säubern
Neben dieser systeminternen Reinigung, könnten Ihre Geräte sicher auch einmal eine physische Säuberung benötigen.
Weshalb? Ganz einfach: Sie sind schmutzig.
Auf Computertastaturen befinden sich laut Untersuchungen durchschnittlich 150-mal so viele Bakterien wie üblich. 16 Prozent der Mobiltelefone haben sogar Spuren von Kot an sich.
Putzen Sie im neuen Jahr also nicht nur Ihre Wohnung, sondern befreien Sie auch regelmäßig Ihre technischen Geräte von Schmutz. Mit etwas Reinigungsalkohol angefeuchtete Mikrofasertücher oder weiche (fusselfreie) Papiertücher eignen sich für viele Oberflächen und sind oft ausreichend, um die meisten Keime und Bakterien zu entfernen.
9. Mehrstufige Authentisierung nutzen
Eine weitere Maßnahme, um das neue Jahr noch sicherer zu gestalten, ist die mehrstufige Authentisierung. Wie der Name schon andeutet, sind bei diesem System mehrere Identifikationsarten erforderlich, um bei der Anmeldung in einem Konto nachzuweisen, dass man in der Tat für den Zugriff berechtigt ist. Wenn Sie sich also beispielsweise bei Ihrem Bankkonto anmelden, müssen Sie neben dem Kennwort noch einen Code eingeben, der Ihnen per SMS zugeschickt wurde.
Dieser Vorsatz lässt sich sehr einfach einhalten: Wenn Sie bei einer Website oder App gefragt werden, ob Sie die mehrstufige Authentisierung nutzen möchten, sagen Sie einfach ja und tragen Sie die erforderlichen Angaben ein.
Dieser zusätzliche Schutz lässt sich binnen Sekunden einrichten und ist eine hervorragende Maßnahme, um das Risiko eines Identitätsdiebstahls zu minimieren.
10. Keine wichtigen Daten über öffentliches WLAN versenden
Öffentliches WLAN ist überaus bequem. Leider birgt es auch etliche nicht zu unterschätzende Gefahren. Hierzu gehören beispielsweise Man-in-the-Middle-Angriffe, bei denen sich Hacker zwischen Ihren Computer und eine Website schalten, um die von Ihnen gesendeten und empfangenen Daten abzufangen. Dadurch erhalten Hacker Zugriff auf Ihre Kennwörter, E-Mails, Bankdaten und vieles mehr.
Machen Sie sich also für das neue Jahr den Vorsatz, keine wichtigen Daten über öffentliche WLAN-Verbindungen zu senden. Natürlich können Sie sie weiter nutzen, um Ihre Bahnverbindung zu suchen, im Wörterbuch nachzuschlagen oder einfach nur zu surfen. Den Zugriff auf kennwortgeschützte Konten oder das Durchführen von Bankgeschäften sollten Sie jedoch vermeiden. Sollten Sie dennoch einmal im öffentlichen WLAN arbeiten oder wichtige Aktionen durchführen müssen, nutzen Sie am besten ein VPN, um die Verbindung zu verschlüsseln.
Neujahrsvorsätze lassen sich häufig nur schwer einhalten. Mit einer klaren Strategie vor Augen können Sie Ihre Ziele für das neue Jahr wesentlich leichter erreichen. Mit den Informationen in diesem Artikel haben Sie schon einmal einen guten Ausgangspunkt, damit zumindest Ihr Computer 2018 fit und gesund bleibt.
Welche Neujahrsvorsätze haben Sie bezüglich (IT-)Sicherheit gefasst? Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen.
Wir wünschen einen guten (Malware-freien) Rutsch!
Übersetzt von Doreen Schäfer